Kaffee im Wasserglas: Bin ich dement oder ist es doch nur ADHS?

Es ist ein typischer Morgen, na ja, genau genommen war es schon Mittag, denn ich habe heute Urlaub und entsprechend bin ich heute langsamer als sonst. Ich stehe in der Küche, bereit, mich endlich aufzuraffen und mich dem Tag zu stellen, Kaffeekanne in der einen Hand, Wasserglas in der anderen. Doch plötzlich finde ich mich dabei wieder, den frisch gebrühten Kaffee in das Wasserglas zu schütten. „Oh je“, denke ich, „bin ich schon dement, oder habe ich einfach wieder einen dieser typischen ADHS-Momente?“ Keine Sorge, falls dir so etwas auch passiert – du bist nicht allein!

Dieser kleine Fauxpas mag auf den ersten Blick harmlos erscheinen, doch er führt zu einer interessanten Frage: Wo verläuft eigentlich die Grenze zwischen Konzentrationsproblemen, wie sie bei ADHS vorkommen, und den ernsteren Anzeichen von Demenz? Lass uns das Ganze mal mit einer Prise Humor und ein bisschen wissenschaftlichem Hintergrund durchleuchten!

Was ist ADHS eigentlich?

ADHS – oder auch Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung – ist eine neurobiologische Entwicklungsstörung, die oft mit Schwierigkeiten in den Bereichen Aufmerksamkeit, Impulskontrolle und Organisation einhergeht. Du weißt schon, das sind die Leute (vielleicht auch du selbst?), die fünf Tabs gleichzeitig offen haben und trotzdem vergessen, was sie eigentlich machen wollten. Typische Symptome sind unter anderem:

  • Schwierigkeiten, sich auf eine Aufgabe zu konzentrieren
  • Impulsivität (Schnell Entscheidungen treffen – oder eben Kaffee ins Wasserglas gießen)
  • Vergesslichkeit (Wo ist mein Handy? Ach da, in meiner Hand!)

ADHS ist nicht nur eine Kinderkrankheit – viele Erwachsene leben damit und müssen lernen, ihren Alltag entsprechend zu organisieren. Wer ADHS hat, kennt vielleicht auch das Gefühl, von seinen Gedanken überrannt zu werden und mitten in einer Aufgabe den Faden zu verlieren. Aber keine Panik – das bedeutet nicht, dass du gleich dement wirst!

Was ist Demenz?

Demenz hingegen ist ein ernsthafteres Thema. Sie bezieht sich auf eine Reihe von Symptomen, die mit einem fortschreitenden Verlust von Gedächtnis, Denkfähigkeit und Alltagskompetenzen einhergehen. Die häufigste Form der Demenz ist die Alzheimer-Krankheit. Typische Symptome sind:

  • Verwirrtheit und Orientierungsprobleme
  • Schwierigkeiten, sich an Namen und Gesichter zu erinnern
  • Verlust des Kurzzeitgedächtnisses

Während ADHS dazu führen kann, dass man Dinge vergisst oder sich schwer auf eine Aufgabe konzentrieren kann, geht es bei der Demenz vor allem um den fortschreitenden Verlust von Gedächtnisfunktionen und kognitiven Fähigkeiten. Mit anderen Worten: Wenn du ein paar Schlüssel verlegst, hast du wahrscheinlich kein Alzheimer – besonders, wenn du sie nach ein paar Minuten (oder Stunden) wiederfindest.

ADHS oder Demenz? Die feinen Unterschiede

Natürlich kann es schon beunruhigend sein, wenn du ständig Dinge vergisst oder dich nicht konzentrieren kannst. Doch es gibt einige deutliche Unterschiede zwischen ADHS und Demenz:

  • Konzentration vs. Gedächtnis:
    Bei ADHS geht es hauptsächlich um Probleme mit der Aufmerksamkeit und dem Fokus. Du kannst dich leicht ablenken lassen und vergessen, was du gerade tun wolltest. Bei Demenz hingegen handelt es sich eher um einen Verlust der Gedächtnisleistung, zum Beispiel das Vergessen von wichtigen Daten oder die Unfähigkeit, kürzlich Geschehenes abzurufen.
  • Langfristiger Verlauf:
    ADHS ist eine chronische Erkrankung, die oft seit der Kindheit besteht. Demenz hingegen entwickelt sich im Laufe der Zeit und verschlechtert sich allmählich, insbesondere im höheren Alter.
  • Lustige Momente vs. Besorgniserregende Situationen:
    Das Verwechseln von Kaffeetasse und Wasserglas ist eher typisch für ADHS als für Demenz. Bei Demenz können die Vergesslichkeiten hingegen schwerwiegender und belastender sein, zum Beispiel das Vergessen von Namen geliebter Menschen oder das Verlieren in vertrauten Umgebungen.

Wie kannst du dir sicher sein?

Falls du dich fragst, ob deine kleinen Vergesslichkeiten mehr sind als nur der normale ADHS-Chaos, hier ein paar Anhaltspunkte, wie du den Unterschied erkennen kannst:

  1. Mustere deine Symptome:
    Wie lange hast du schon Probleme mit der Aufmerksamkeit? ADHS zeigt sich oft schon in der Kindheit, während Demenz erst später im Leben auftritt. Wenn du bereits seit vielen Jahren „unorganisiert“ bist, liegt die Vermutung nahe, dass es sich eher um ADHS handelt.
  2. Verfolge den Verlauf:
    Verschlechtern sich deine Symptome deutlich über die Zeit hinweg, oder bleiben sie relativ stabil? Wenn es sich um Demenz handelt, wirst du wahrscheinlich feststellen, dass deine Gedächtnisprobleme kontinuierlich zunehmen.
  3. Führe ein Symptomtagebuch:
    Falls du dir unsicher bist, beginne, ein Tagebuch über deine Symptome zu führen. Notiere dir, wann und wie oft du Dinge vergisst oder dich unkonzentriert fühlst. Dies kann dir helfen, ein klares Bild zu bekommen und deinen Arzt darüber zu informieren.
  4. Konsultiere einen Arzt:
    Wenn du dir Sorgen machst, solltest du einen Facharzt aufsuchen. Es gibt spezielle Tests, die Demenz von ADHS und anderen kognitiven Beeinträchtigungen unterscheiden können.

Tipps, um den Alltag zu meistern – ob ADHS oder nicht

Unabhängig davon, ob du mit ADHS lebst oder einfach nur ein bisschen zerstreut bist, gibt es einige einfache Tricks, die dir helfen können, den Alltag zu meistern:

  • Strukturen schaffen:
    Routinen und feste Strukturen können Wunder bewirken, besonders wenn du dazu neigst, den Faden zu verlieren. Lege dir bestimmte Plätze für Schlüssel, Geldbörse und andere Alltagsgegenstände fest, um Chaos zu vermeiden.
  • Digitale Erinnerungen nutzen:
    Nutze Smartphone-Apps oder Kalender, um wichtige Termine und Aufgaben festzuhalten. Manchmal reicht schon ein kleiner Ping, um dich daran zu erinnern, was du als Nächstes tun wolltest.
  • Verzeih dir selbst:
    Wir alle machen Fehler und verwechseln mal Kaffee mit Wasser. Das bedeutet nicht, dass du „dement“ bist – vielleicht hattest du einfach nur einen langen Tag. Lerne, über dich selbst zu lachen und nimm die Dinge nicht zu ernst.

Fazit: Wo bleibt der Humor?

Das Leben kann hektisch sein, und manchmal werden wir alle ein wenig vergesslich oder abgelenkt – besonders, wenn wir einen vollen Terminkalender und tausend Gedanken im Kopf haben. Solange du noch weißt, wie man Super Mario spielt oder die Fernbedienung findest, wenn du sie brauchst, kannst du wahrscheinlich aufatmen.

Es ist wichtig, die Unterschiede zwischen ADHS und Demenz zu erkennen, aber genauso wichtig ist es, sich selbst nicht verrückt zu machen. Also, wenn du das nächste Mal den Kaffee in das Wasserglas schüttest, atme tief durch, lache darüber und frag dich: „Bin ich dement oder habe ich doch nur ADHS?“ – wahrscheinlich ist es einfach nur ein kleiner Moment des Alltagschaos.


Weiterführende Informationen

Falls du mehr über ADHS oder Demenz erfahren möchtest, findest du hier einige nützliche Quellen:

  • ADHS Deutschland e.V.: Informationen und Selbsthilfemöglichkeiten für Betroffene und Angehörige
  • Deutsche Alzheimer Gesellschaft: Fundierte Informationen zu Demenzerkrankungen
  • World Health Organization (WHO): Reports und Studien zu neurokognitiven Erkrankungen wie Demenz